Wohlbefinden in einer vernetzten Welt
Wie gehen wir produktiv mit digitalen Werkzeugen um? Wir finden wir ein gesundes Gleichgewicht zwischen den schulischen, beruflichen und privaten Herausforderungen, wenn wir überall erreichbar sind und von überall arbeiten können? Sei es eine neue Software auf der Arbeit oder der Medienkonsum unserer Kinder – im Großen und Ganzen geht es um das Wohlbefinden in einer vernetzten Welt. Was sagen uns die Wissenschaftler:innen dazu? Bei LDE haben uns die umfassende Analyse und die Ratschläge von Internet Matters in Zusammenarbeit mit der University of Leicester1 zu dem folgenden Artikel inspiriert. Er beleuchtet umfassend das sogenannte Wohlbefinden in einer digitalen Welt – dieser Begriff ist etwas nuancierter als „digitales Wohlbefinden“ und betont die Komplexität der heutigen Welt. Dabei werden verschiedene Dimensionen des Wohlbefindens berücksichtigt.
Soziales Well-being im digitalen Raum
Die soziale Dimension des Sich-Gut-Fühlens in einer digitalisierten Welt umfasst verschiedene Bereiche, wie die Teilnahme an Gemeinschaften wie Schulen oder Vereinen. Es geht darum, aktiv in der Gesellschaft präsent zu sein und die Fähigkeit zur Zusammenarbeit zu entwickeln, sei es in schulischen Projekten oder der Beteiligung an sozialen Initiativen.
Eine gesunde und qualitative Interaktion mit Online-Communities ist entscheidend. Die Pflege einer positiven Online-Persönlichkeit ist dabei essenziell, um einen konstruktiven Beitrag zur digitalen Gemeinschaft zu leisten und gleichzeitig Risiken wie Grooming – das gezielte Anbahnen von Kontakten zu Minderjährigen mit dem Ziel sexueller Übergriffe oder Ausnutzung – sensibel zu managen.
Die Entwicklung guter Beziehungen zu bedeutenden Menschen online und offline ist von großer Bedeutung. Digitale Kontakte ermöglichen es, über räumliche Distanzen hinweg zu kommunizieren, während gleichzeitig Beziehungen im realen Leben gepflegt werden sollten. Die Kommunikation mit Bekannten spielt eine tragende Rolle und stärkt soziale Bindungen.
Das soziale Wohlbefinden im digitalen Kontext erfordert eine ausgewogene Balance zwischen aktiver Teilnahme, Förderung positiver Online-Interaktionen und dem bewussten Management von Risiken, um eine gesunde digitale Verbundenheit zu gewährleisten.
Physische Gesundheit in einer digitalen Welt
Online-Erfahrungen beeinflussen das physische Wohlbefinden. Um in einer digitalen Welt gesund zu sein, sollte man eine gesunde Balance zwischen sitzenden und aktiven Verhaltensweisen bewahren, neue Fähigkeiten entwickeln und an mobilen digitalen Aktivitäten teilnehmen. Der Zugang zu unterstützenden Technologien für Menschen mit Beeinträchtigungen ist wichtig.
Es ist jedoch notwendig, Risiken zu managen, wie den Verlust an gesunden Aktivitäten, Schlafstörungen und die Exposition gegenüber schädlichem Inhalt, der ungesunde Verhaltensweisen fördert und das Selbstkonzept beeinträchtigen kann.
Emotionales Gleichgewicht im digitalen Kontext
Die emotionale Dimension des digitalen Wohlbefindens berührt Aspekte wie spirituelle Entwicklung, Lebenszweck, Autonomie und Erfolg.
Positive Online-Interaktionen, einschließlich der Teilnahme an virtuellen Gemeinschaften, fördern die spirituelle Entwicklung und ermöglichen den Austausch über persönliche Werte. Meditation und Achtsamkeits-Apps tragen zusätzlich zur inneren Ruhe bei. Die digitale Welt dient als Ressource, um Informationen zu entdecken und Lebensziele zu stärken, was eine Verbindung zwischen Online-Leben und persönlicher Lebensgestaltung schafft.
Autonomie im digitalen Raum bedeutet bewusste Entscheidungen über den eigenen Konsum, um die digitale Welt den individuellen Werten anzupassen. Das Gefühl von Erfolg, sei es beruflich oder persönlich, wird durch digitale Plattformen verstärkt.
Die bewusste Nutzung der digitalen Welt kann also die persönliche emotionale Resilienz stärken.
Entwicklung und Bildung mit digitalen Werkzeugen
Die englischen Wissenschafter:innen betonen die Wichtigkeit von kognitiven Fähigkeiten wie kritisches Denken und Technologieintegration, um zu Problemlösungen zu kommen. Relevante Fähigkeiten für die Zukunft, wie Zusammenarbeit und die Rolle der Technologie in der Online-Qualifikationsentwicklung werden in der Studie von Internet Matters betont. Online-Qualifikationsentwicklung bezeichnet den Prozess des Erwerbs oder der Verbesserung von Fähigkeiten und Qualifikationen mithilfe digitaler Plattformen und Ressourcen.
Eine förderliche Lernumgebung ist dabei entscheidend, mit Fokus auf Zugang zu unterstützenden Systemen und der aktiver Beteiligung der Personen. Die Berücksichtigung von komplexen Identitäten und zusätzlichen Bedürfnissen ist dabei entscheidend für individuelle Entwicklung. Positive Aspekte von Online-Erfahrungen, wie alternative Meinungen und sichere Monetarisierung digitaler Plattformen, sind ebenso ausschlaggebend.
Der Bericht von Internet Matters unterstreicht die entscheidende Rolle der digitalen Entwicklung und Bildung für individuelles Wachstum. Er betont die Vielfalt digitaler Ressourcen, die Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung bieten. Dabei legt der Bericht einen Schwerpunkt auf die Bedeutung einer bewussten Steuerung des digitalen Konsums, um eine qualitativ hochwertige digitale Bildung zu gewährleisten.
Fazit: Ganzheitliche Betrachtung für digitale Lebensqualität
Zusammenfassend verdeutlicht der Bericht von Internet Matters die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betrachtung des digitalen Wohlbefindens. Er bietet wertvolle Einblicke und Empfehlungen, wie Schulen ganzheitlich Digitalität betrachten können und digitale Elemente so in den Schultag integrieren, dass das Wohlbefinden der Schüler:innen gefördert wird. Schulen können den Heranwachsenden vermitteln, wie sie gesund mit den digitalen Angeboten umgehen.
Wir bei LDE bieten digitale Produkte an, um Bildungsstätten so mitzugestalten, dass das Wohlbefinden aller Akteure im Mittelpunkt steht. Wir sind tief überzeugt von den vielfältigen Möglichkeiten im Bildungsbereich, die digitale Werkzeuge bieten. Dabei verfolgen wir die Divise sowohl als auch, wenn es um die Entscheidung geht, ob analoge oder digitale Lehrmittel bevorzugt werden sollen. Jedes Werkzeug hat in bestimmten Situationen Vorteile. Lesen Sie dazu unseren ausführlichen Artikel „Digital oder Print – keine Frage bei uns!“.
Fühlen Sie sich von der Digitalisierung herausgefordert? Möchten Sie sich und Ihr Kollegium weiterbilden zu dem Thema des Wohlbefindens in einer digitalen Welt? Oder überlegen Sie, wie Sie sinnvoll die digitalen Werkzeuge einsetzen, die Sie schon erworben haben? Wir kommen gerne in Ihrer Schule vorbei und beraten Sie zu Ihrem Projekt!
- https://www.internetmatters.org/wp-content/uploads/2021/07/Internet-Matters-Wellbeing-In-A-Digital-World-1.pdf ↩︎